2018-03-27

Foreword and Gedankensplitter-Gedankesverbindung

Contents

EMIGRATION TO AMERICA

from the District of Trier (Germany) ,

during the 19th Century

AMERIKA - AUSWANDERUNG

aus dem Regierungsberzirk [sic] Trier

im 19 ten Jahrhundert

Volume 1

A - E

Compiled by JOSEF MERGEN
Arranged and Transcribed by DR. MARIA CREMER
Genealogical Society
Salt Lake City, Utah
1958

[page]

FOREWORD

Under the direction of the Genealogical Chairman of' the East German
Mission in Berlin, the Mission in 1954 started publishing a Genealogical
magazine entitled "Deseret" with the intention of providing - from time
to time - helpful genealogical information for the members of the L. D. S.
Church in Germany.

Among the many favorable comments received from various German
genealogists was a letter from Mr. Josef Mergen, a schoolteacher in the
little village of Metzdorf near Trier in West Germany.

In his letter Mr. Mergen stated that under the title: "Die Geschichte
der Amerika-Auswanderungen aus dem Regierungsbezirk Trier im 19.Jahrhundert"
(History of the Emigration to America from the District of Trier during the
19th Century) he was compilng the records of all Oerman pooplo who during the
19th century emigrated from the Trier area to America. The first three
volumes were already finished, but, unfortunately, lack of funds prevented
their being published.

Fortunately, tbe East German Mission recognized the importance of such
a compilation for our genealogical work and brought this letter to the
attention of the Genealogical Society in 5alt Lake, which immediately asked
Mr. Mergen whether he would permit us to have his manuscript microfilmed.
A favorable arrangement was made and with the assistance of tbe West German
Mission, a microfilm copy of his work was obtained. In addition, Mr.
Mergen handed us thousands of sheets on which he made his original extracts
from the records found in the State Archive of Koblenz, West Germany.

After these paper slips arrived here, an investigation indicated that,
if arranged properly in alphabetical order and neatly transcribed on good
paper, this information could be made available in book form for most
convenient use by our patrons.

This tedious task was performed by Dr. Maria Cremer who by her profound
knowledge of Germany, German names, and the historical and sociological
background of the 19th Century, was able to produce this highly satisfactory
work. Her introduction is a most interesting and inspiring reflection on
the history and conditions of life in Germany of that period.

[page]
GEDANKENSPLITTER- GEDANKENVERBINDUNGEN. Thought-splinters and -connections
In einem kleinen mir zur Verfügung gestellten Büro, umringt von Büchern genealogischen Inhalts, führe ich den mir vom Herrn L. Garrett Myers, Leiter der grössten genalogischen Bibliothek "Genealogical Society of the Church of Jesus Christ of Latter Day Saints" erteilten Auftrug aus, ein Zusammenfasung in Buchform zu bringen, die eine alphabetisch geordnete Uebersicht über die aus den Verwaltungsbezirken Trier und Aachen (Kreise: Pruem, Saarburg, Trier-Land, Bitburg) vom Anfang bis Ende des 19. Jahrhunderte ausgewanderten Personen enthalten soll. [translation]
Ich reihe Tausende von Namen, Tausende von Geburts- und Stebedaten aneinander. Ich reihe Beruf an Beruf. [translation]
Diese Arbeit, die bei oberflächicher Betrachtungsweise rein "mechanischer Struktur" ist, reiht indies in meinem Hirn Gedandensplitter aneinander und formt aus diesen manche Gedankenverbindungen. [translation]
Das 19. Jahrhundert und die Folgezeit, die den Namen "kapitalistisches Zeitalter" in volkswirtschaftlicher Beziehung und den Namen "Technische Zeitalter" tragen, wird in meinen Gedanken von Leben erfüllt. [translation]
Ich denke an das sog. "Damfzeitalter", das einen gewaltigen Umschwung fast auf allen Gebieten der menschlichen Denk- und Betätigensweise mit sich brachte. Ich denke an das "technische Zeitalter", an die Entwicklung der Technik mit ihrer Typisierung und [translation]
[Seite 2] [page 2]
Normalisierung, das nach vorherrschender Meinung das Individuelle im Menschen versklavt und jeden Einzelnen zur Schablone macht. Ich denke daran, dass diese gewaltige Entwicklung der Technik den Menschen intensiver leben lässt und ihn zum Herrn über sich werden lässt. [translation]
Note: The following text is OCR output. Ich denke daran, ... Ich denke daran, da.8 dle ••• Zeitalt.er den 80g. " aod.rnan " Mensohen zu prigan anfing , und die freie geistige Entwicklung ia Vergleich mit dem 11 finsteren" 111 ttelal-'ter einleitet ... Ich denke da.ran , da •• die ••• Ze1 tal. ier den " modernen :Bürger If forrate . Ich denke daran, dass die franzö-aiaohe Revoluti. n ud t ihrem Ged.ankengu:t über· lJrUderli.chlcei't und Raoh't und Fre:i.he1 t: It au! Deutschland hinübergriff , und hier die a:t'ickice Luft der Vo.rherrscbaft: der einen Klasse über die andere, den IClasliendünkel und den nu.engeist zu reinigen eich lllÜht:e . Ich denke an das Franlcfurter Parlament , an den lfi:ttelgtand. , der daa Ziel verfolgte die Bevormllndung de. Staats. in geistiger Beziehung elnß~n . Ioh denke an die G.burt8.~e des freien deutsohan Bürgers, der die Geistlichkeit und den Adel ilt ihre Schranken verwie • • [translation]
Ich denke daran, dass dieses Zeitalter dem Handwerk den sog. "goldenen Boden" entzig ynd der N=Macht der Zünfte eun Ende bereutete, [translation]
Ich denke daran, dass diese Zeitalter einen völligen Umschwung der Arbeitsweise in der Landwirtschaft [translation]

[Seite 3]
[page 3] mit sich brachte und eine Aenderung der bäuerlichen Lebensweise einleitete. Der Landwirt der damaligen Zeit leb-t vor meinen Augen auf • Ich d~8 daran , dass der sog. H technische Tauael .. auoh die Lalldwirte ergr1.ft: • Die Landwirte , die gewohnt sind , in längeren Perioden zu d.-tken I stellen eich UDl • .Au.ch eie wollen '" lId. t d..r Zel:t. mitgehen 11 • In den langen Winterabanden spinti81erten 81_ und dachten darübar nach , wie man sich die neue Technik zunutze machen k5nnte. So gärte e. z .B. in aanchen KBpfen I wie kann man die ~att , die das Fahrrad. be ... ~ 'tUr landw1rtBoh~'tll.ch. Zncke nutzbar machen t WB z.B". die Buttermasohine , die Zentrifuge in Be:wegnng zu a.tBen? Sie daoh:ten folgerichtig daran, das. man unter Zl1hi11'en.ahme der Technik rlel groBs.ra landw1rt8chaf~l1oh. Fliehen 1~ viel kürzeren ZeiträUmen würde bearbe1 ten können. • Sie sahen handgre1fiich nah , das. 88 an Land und Boden in Deu.t-schland fehlt. Sie aahen J daas de.r Grund und Boden z-erklü1'te-t und zersplittert und daher ~ür masohinelle Bearbeitung .ehr oft ungeeignet. Ste eahen, dass daa Handwerk, das ihnen zUBätz.liQhe .lrbei t in der Gestalt von Heimarbe1t verschafft. und ihre materielle Ba.s1s günstig bee1~~usete 1m Schwinden begriffen war .. Sie sahen ib.re K1nder in die Fabriken eilen t wo gröss&rer und regela&aa1ger Verdienst m8g1ioh war • S18 eahen die Anfänae d8l' Land:t1ucht USlr. Sie cr1f-ten zma Allhe11aittel der AU8W&llderullC" .
[translation]
Ich denke daran, dass dieses Zeitalter die Geburt- stunde des sog. 4. Standes einleitete, das Standes der Fabrikarbeiter, der irrtümlicherweise zum Stand des "Proletarists", den "Hungerleiders", der "Waren Arbeits' kraft" gestempelt wurde.
[translation]
[Seite 4]
[page 4]
Es ertönen in meinen Ohren die Lehren von Karl lIar:z.,
.eine Bagr1tfe über die" Induatr1.elle Reaerve.axmee", seine
Gedanken über das Verdrlngen der mensrih11chen Arbeitskraft
durch tortschrei tende J(echani81erung , über "..Ausbeutung ",
die eioh in dE' Folgezeit als vollend. falsoh und. verhängniaTol.
l erwi.a.en haben. Da. modtttD8 techn1.sohe Zeital.ter
schluokt inuaer mehr und mehr Kenschen • Dia ll'asohine hat den
_«nachen von ae.1ner übet t.atä."tte nicht verdrängt , 8ond.e:l11
nur aine Verlagerung dsr Arbeiteweise mit sich gebracht .
[translation]
Ich denke aaran t das8 dies.a Ze:1tal:hr auch die
Geburtsatunde des sog. "modern~ Uo.temehmers 11 , ele8 -Fabrikbea1:
tzers tt mt sich brachte. Auch hier d1_ fUsche Prognose
VOD Karl. Karx • Die Unternehmer sind. moht "AldieDkupollscbJ1e1der
" . Si8 sind nioh.t dank ihres- Geldes Jlachthaber
über die ihnen unterstellte und von ihnen It versklavte U
Arbe1.teraohaf"t-. Sie sind nicht Ausbeuter und IutznieseEU' • I.
G8gentei~ , ale entwickeln U ..... ernehraerqualltlten , an die
~1 Karx nicht dach'te und nicht denken konnte. Sie il'Deraehen
den lI'arlct , sie sind iaatande sioh über Xachfrage und.- Angebot
ein :BUd zu machep. , ale übersehen die Rohetotf'märkte
der gansen Welt , 81.e w.§l.zen das Risiko, das jedes UnternelJnen
notwendigerweis8 mit sioh bringt au! ihre Sohultern ab ~ Sie
wissen um die Bedeutung dss w1.ch\oigen Pf'eilers 1 der ihre
Unternehmungen tr~ und der :in sich die Grundkra:tt d.e.r
a.nt&bi11~~t birgt.
[translation]
Ich d.uce an alle , d~en der materi..elle Boden der
Enatenz durch das neue Ze1:talter weggezogen wurde und die
vom Taumel der AU8lfanderuDg ergriffen wurden • Ich greile
zur amtlichen Statistik, die eine Uebe.reicht über die Zahl
der jnswanderer füx die Zait von 1820 bis Ende dee 19 . Jabr
[translation]
[Seite 5]
[page 5]
hunderte verm1tte~t. Beinah 3 Kil~lonen Kensohen waren
es, die .Deutschland verlieJlBen und da.8 Ausland zu. ihrem
Au.a1rand..erunazi81 machten.
[translation]
Ich reihe '-amen an Iamen von Juswanderern in
meiner ZuaammenstellllllB. 11952 Pareonm 8ind ee ,
darunter , 5211 llänner • 1998 Frauen und 4743 Kindor
Die beru.fsständi.aahe Gllod-&rWl& ergibt folgendes B1J..d. t
1743 LaDdwirte. 763 T_1öhner • 37 Win.or • 113 Inechh
und 2) llIade • loh reihe su ihnen d,ia lC.reiae, die indirekt
mit der Landwirtschaft 1.n Zusammenhang .tehen , wie : )(etzger,
IIUller , I:lifer , Wagner , Sattler u.... und das Ergebnis ist,
das. TOn den 11952 Anagewanderten aehr als die Hälfte eich
au.f Landwirt. bezi..aht • UntaT den Handwerkern (insgesamt
238-5 P~.onen. ) ragen Schreiner , Schuster , Schneider,
"-aurar , Schlosser, Leineweber , Tischler , .Achat8ohlel.fer,
Bergleute und ••••• Poat111ona hervor.
[translation]
Die An&lysierung der amt1iohen Uebers1chten t der
am.tllch gefiihrten registrienen FO>mulare über die .lu.awaDderer
erg:1.bt einen kurzen ~erBohn1tt über die GrUnde der Auawanderung
, die fast ausschlies.lieh nach. llorcl- Amerika
I"rfolgte und zwar vorwiegem in di e öetlich dss lIissiei.Pi.
gelegenen ~taaten • Ale Ko~~ve der Auswanderung ~erden
am:t.llohereeits hervo.rgehoben : Fu,roht vo.r dem n leistenden
Militärdienet , Hoffnung auf eine bessere wirtsohaftliohe
Bas18 in .Amerika, Steusrdrttok , Schul.denlaat , lCangel an
Grund und Boden • Diese Grunde waren in der Tat "für die
Answanderung ~ dieser Ze~t .ehr 8t~chhaltig • Doch sie
erfassen die Ur.sachen des Auawandlll"UD8stllUill8l.a mc ht genügend.
[translation]
Daoh"\en die Auawanderuncalu.atigen , di... VOID Taumel
[translation]
[Seite 6]
[page 6]
der Auswanderung ergriffenen Kenschen nur daren ? .ein !
•• ben den .materiellen D1JJ,gen , daohten eie auch daran, das8
in die.er I.uso Welt kein llaa8endUnkel , kein Ilaaaengeiet,
keine :Bevormundung , kein. religiös. Unduldaamkei t , keine
bße , ke1.D: gelet:1ger und menschlicher Drill herrech-'t •••.
[translation]
Und die geistig be.ondera Begen und Unternehmungslustigen
wissen, dass Ideen ort ihren Ursprung in dar
Alten Walt haben, dort gewis.8rmas8en "in der Luft hängen
bleiben " t
werden ,
um ilber Ozeane und. Xontinen"te geeteu.e.r1: zu
um in der Keuen Welt ihre Realisierung zu finden
[translation]
XXXXXXXXXXXXXXXX
[translation]
lc::h reihe in meiner Zusammenfassung die Namen YOD
5 Postlllonen aneinander, so d88 llich.el J)echange aus
Dudeldorf , des Pater Broslua aus Bitburg , des Nikolaus
re.aoil:tge. ans Waxwe11er , d.s Johann )[ergaB aus 'eIl. ,
des Caap&r Resch aus Bescheid , die all.e End_ des 19.J ah.rhund.
rts nach N • .I.. auawandart.n. S1. leg1.n dee Postillionhorn
bei.ei te • Die bekannten , allil"'berall in allen deutBchen
Gauen vertr&~en Ru~e d •• Poat1l1onhorns verstummen • Das
beginnende Dampfze~talter hat ihrem Werken einen D~
vo.rgelegt • Sie können Dicht tiber diesen DaDIII. hinweg. Stumlae
Zeugen aus dieser Zei. t sind geblieben .. die Vielen, vielen
Cut- und Schankwirtschaften in jeder deutBchan Stad't t in
jedem noch so kleinen Dorf t die das Schild "Zur Post ..
tragen •
[translation]
Das beginnende Daaptze1 tal:ter t dem d«r BteDI[Jel
das eich:1mlaer ste1gerDden Verkehr. und der w.aohaend.en Technik
aufgeprägt wird J hat das Post1-11onhorn zum lCua8Wllsatück
g-.acht ~ Die Postillone konnten sich in der .Al.ten Wel.t
beruflioh Bchwar umat81~en • Sie wan4t, rten naCh ~er1ka aus •
[translation]
[Seite 7]
[page 7]
Aber 8-8 wanderten nach Amerika nicbt m.u: dilll Postillone
der" .&1.t.n Zei"t" , sondern auch die Pioniere dar "Iauen
Zn'" ... Ich denke in- diesem Zusaamerihang8 an den Pionier
d •• B188ftbahnverkehrs Yrledrich Liat t an den Professor der
St8atPi8.en8oha~ten in Tüblngen im J ehre 1811, dem unsähllge
Denkaäler in deutschen Oauen gewidmet sind.
[translation]
loh denke an ihn , d.er den .. Deutschsn Randele - und Ge.werbeverein
griinde.te, WR die Zolleinigung Deutschlande herbeizutühren
• Ich danke an ihn , der :f'U.:e die 4u:fhebung dar Zoll&Tenzen,
dar Zollachranksn e10h eina.t5~e • Ich dank. inebesondere an
ihn J der für demenatuche Ve:rwal:tUD&8refO%'lDen eil1.'trat und.
der 1822 .egen" et .. tateindlicher Autreltung .. zur Festungshaft
verurteilt wurde und nur gegen das Versprechen nach
Amerika aue zuwandern freigelas8en wird • In im. pochte ungestüm
ein Herz für aa:i.n Vaterland. , und dooh ward H' verurteilt a1a
lCDhlengrubenbeaitzer , all5 Landwirt, &1s lierauegeber deutscher
Wochenaohr:iften t als Publizist in Amerika 8ein Dasein zu
fristen • Er erwarb eich Re1ch"tua in der-lfeuen Welt ~ Er genoss
ein. hohes Ansehen in s8'1ner n.euen Reiaat f'ür scn Eintre1:ea
für die junge amerikanische SchutzzollbewS{rUllg • Bs zog 1.~ jedoch
nach Deutschland I und 1.830 kehr'te er al. amerikaniacher lConauJ.
nach dort eUZÜck. Hier setzte er s10h alt zahlreiohen ~ohri~ten
fUr die Schaffung- eines deutsohen EisanbahDnetze8 ein.. Der
Kampf' wurde ihm u.a. von ••••• deutsohen Professoren 1n
Leipzig angesagt • " Eisenbahnen t tt ertönte der Ruf • tt Wozu?".
Die Eisenbahnen würden nur Tod und Verderben mit ihrer gros.an
Geeohwindigkeit - bsinah 25.klm. pro Stunde - der Xenachhe1t
bringen , und 1a Cetol&e Ruin der Qeeundhe1 t , Verpestung- der
Luft duroh Kohl.suadünB~en in offenen Wagen. Sie wUrden
die TUberkulose fardern und crosse Bel •• tungen für das aehör
zeitigen ~roh das schnelle Xattern dar Rlder und Heulen
der Lokomotiven •
[translation]
[Seite 8]
[page 8]
Die ,. _eue z.e1:t " fordert. ihre Opfer und zu diesen
gehörte Friadrich List , der mit Selbatmor4 endete und
der zu dtm P±onier8n des Eisenbahn.esene in .Amerika
und in Deutschland gehörte • .. ---.... _ ...
[translation]
Ich denke an den Hamen .Tohann Blä.iua, der die
Reihen in meiner Zusamme~.tellUDB füllt t den eB aus der
geistigen Enge dar Alten W.l t hinauadr§n.gte J der in dar
Nauen Welt an den l:älDPf'en dElI" Nord - gegen die SUdataaten
~ den Kämpfen für Freiheit und Rech~ teilnimmt .Er
bekOlltllJt eine Farm als Geschenk und eine gröase.re Geldsumme
• Er lebt in den Reihen einer &rOssen Anzahl von
Geschlechtern in der .-.uen Welt weiter .
[translation]
Ich denke an den Professor Dr. Cott.tr1ed KinkeI,
da; 1.a Jahre 1831 an der Universlti.t in lJonn sich :für
Kirohengeschichte habilitiert. Ich denke an den Kilfsp.
rediger Gottfried Ki.nkel , der seine Zuh5rereohafi
durch Vorträge äber die freie Entwicklung menschlichen
Gei"te. in seinen Bann bll:t;. Ich denke an ihn , der aller
eeiner Stellen verl~8tig ging, als er eich mit der freisinnigen
Johanna lIatth1~ , der GrUnderin des IIa1kif'erbunde.
teines 11 terariechen Vereine in Bonn vermählte.
[translation]
Ich denke an Dr. Kinkel , der dank dar Fürsprache
guter Freunde die ProfeBwar für lunst- und Kulturgeschichte
in Bonn wieder erbält , und desBen VGrtrige ainen begeisterten
.iderhal~ ~n den Seelen der jungen Studentenschaft
findet.
[translation]
Ich danke an eine RegieZ'Wl( , die pror. Dr . Got'tf'ried
KiDkel in Bezug auf dessen patriotisohe Gesinnung voll
und ganz negat~y beurteilt •
[translation]
[Seite 9]
[page 9]
loh denke an ~e au~rlchtlge republikanische Gesinnung
de. Prof'. D.J'. Unkel , an Beine naoh Freiheit der Entfaltung
dar mensohlichen gelstia8n Quall1:iten durstende Seele • loh
denke daran , dass er 81ch .l848 der re.Rublikanischen Bewegu,ng
&neohl1 ••• t und ioh Behe ihn als ak:tlvsn Ka.pfer im pfälzi.aohbadischen
Aufstand teilnahmen.
[translation]
loh denke an eine Regierung" die ee"für abaolu.t 11Otlt'tl!Ddig
hAlt den Staat von dula! " politischen Sohädlingen If wie 88
Prof .. Dr. K1nk:el darstellt , befreien zu -'1sa8n •
[translation]
Ioh denke an einen Staat , an eine 1ieg1erung , die es tür
rat.am und verantwortungabewu8st hält ihre Untertanen von
einem Oottfried Kinkel isoliereD zu müseen • loh danke an elne
legierung , dle Pro!. Gott~8d Klnkel zur lebenslänglicher
F •• tungahaft TBrurteilt .
[translation]
loh trage m1ch in OedaDkeD t LasBen eioh ausgesprochen.
Oed.a.bken und. I.d.e8ll. , die slch an S •• len .hnllcher Struletur
klammern durch Festungshaft vollend. leo11.ren ?
[translation]
loh denke an den jungen Studenten earl Schnrz t der den
En.1oaohlus. faest t seinen von ihm .ehr geliebten Lehrer 00101:fr1ed
X1nke~ aus der F •• tw:J.glJhaft zu. befreien, und. dass ihm.
auch dieses Vorhaben glUckt.
[translation]
loh musa an das lange Kanalrohr denken • Ich sehe die boid.n ,
earl Schurz und Pro:! • ..Kinkel t ne sie sich in die.am engen
Rom: b_eg811 , das i.hnen den Weg von der Feetung zur Freiheit
bahnt • Ioh spüre und häre jeden 8ohl.ag 1.hrea Pulse. , ich
fühle den Drang ihrer Herzen W'ld ihra. S.1n.na aus dtlll Dunkel
und d.IIr Eqe eines Kanal.xohrs , aus dem Dunkel eine. Staates ,
in d_ OawaJ. t und ZwaDg vorherrsohen nach. J're1.hel-1. , und :ioh
bin TOD Glück erf'üllt , als TOl: ihnen dae Tor zur FreUei t Ilich
B:rtnet.
[translation]
In meinen Gedanken begle1. 108 ich si. au.:t 1b.rer nueht zur
Nauen Welt • Ich sehe Carl Schurz in den Reihen der amerikanisohen
[translation]
[Seite 10]
[page 10]
~fer sich für Frei.hei t und Recht einsetzen • Ich 8ehe ihn
als einen Kiniater der !leuen Welt "tätig sein , der seine
Gedanken !Ur Reoht und Freiheit verwirklicht , und die einen
barmoniQohen Widerklang in den Seelen der Bürger der .auen
1Ielt finden •
[translation]
Die kunstgeschiohtlichen. und politi.sohen Vorträge
von Prof. Gotttried Kinkel in der Keuen W.lt bilden den
Samen J aus da eine Geda:akenwe1.t (,[bar Preiheit und Reoht
für die Zukun:ft spriesst ••
[translation]
Ich danke, die dickaten reatungs~uern können
nie Gedanken und. rdaen gänSlioh isolieren t bannen •
[translation]
Die n Gedanken hängen in der Luft It.
[translation]
Ich denke an beide , an earl. ~churl5 und Gott:trled.
rinkel t die mt uns J in uneeren Reihen und in. den Reihen:
de8 g&n56n ~chengeschlecht8 weiter leben •
[translation]
XXXXXXXXXXXXXXX
[translation]
loh reihe den Iamen de8 Schuhmschera Johann Peters
aus Schleidwe11er und Ue Iamen .e1n.:r Familienangehörigen _
seiner hau Kllnim.mde Gönner und seine. Sohn .. Ludwig- ,
die 1871 nach .ordamerika auswanderten an die Reihen und
cU,e Namen meiner Zuaammen.stellung an • .118 den Grund der
~Bwand..rung gi b"t das Familienoberhaupt an ,religiöse D !
eindungen stdner Frau und seinem Sohna gegenüber J die beid.
evangelisoh sind s8Ltens der katholisohen Bevölkerung des
Dor1'e ••
[translation]
Vor meinem gelat1.gen AUBB wi.:d der Kulturkampf
Preue.es End. dee 19. Jahrhunderts und- •• ine religiöse
Unduld,amkalt lebendig.
[translation]
Ich denke daran J da8a dieser kampf bis in die Reihen
innerhalb einzelner Familien geführt wird •
[translation]
[Seite 11]
[page 11]
In Gedanken. sebe "ich ~ dar Arena mehrere kämPfende
Parte1.en • J.uf der einen Saite die Pa;rtei d •• d..emtschen
poli"tischen ~tholilipus t 1.n der Zen.trumspartei verkörpert
und auf der anderen Sette da. kleindeutache , vorwiegend
pro~eatantiBohe Reich von 1871.
[translation]
Ich decke an die IlitkämP1'er, die di •• en ~f steuern: r
[translation]
die Liberalen, die aus wel:tansohau11chen Cri.inden ,
beBonders wegen des Unf8hlbarkeitBdo~ von 1810 glauben
einen JCampf führen zu DlÜs_en ,
[translation]
die geDlI.I.1gt Konservativen , die aus alt-praue.18ohs~
Tradition der Staatshoheit gegen die Kirche die
Streitaxt schirf'en,
[translation]
die al-t- stlbdi.echen Konaerv&ti .... en , die aus .A.bne1guag
eegen den ld.beraltSII'IUs den ReUen 4.8. Z80:truas
anltlngen.
[translation]
loh dmke an den Reiohskanzl.er Eiamarck ) der glaubte
aus Oründen der Staatssioherheit den ~ gegen den poli~
i8ohan rathoL1zi~ führen ~ müssen und insbesondere da •
Reich in 1Iinbllck auf die p.olnischen uthoUkeD 1m
[translation]
Ich d..mke t stellen pali tisohe staatarech1:.11ohe
lIaaenahmen eine g.e.ignete Waf"!. im. K"ampf gegen rellgiöee
weltansohauliohe Dinge dar und birgt religi5ae Unduldaamke1t
einen DaUer.~o1s'
[translation]
S1eg'\& :BiBlllBru oder da. ZentJ:um '1
[translation]
.I.ua die ... Xamp! g1Dg da .. Zentrum g""törkt hervor.
Den .... 811abmen. :Bisma.rcka und d •• m:t. ihm gemeinsam kämpf'end.e ,
IiJltm:1.n1.ster Falk: gegen d.u. Z.n~ blieb auf der ganzen
L.:i.n1.e dm- Erfolg v8X'esg1: •
[translation]
• ~er d.i e Ata~5wng d.r Katholisohen A.bt eilung im
preusaieohen Kill. tminiateriwa , noch andere KaesnEh man ,inabeaondere
[translation]
[Seite 12]
[page 12]
daa Sohulaufaichtagaa.ts , das die Aufsicht über alle
[translation]
Sobu1en in d~e Rinde d •• Staate. legte J
die Maigesetze , walahe die wis.enschaftliche Vorbildung
[translation]
der GeistlioheD regelten Wld ein s-ta&Uichee '"
" Kulturexamen " ( da.her cie.:r "ame It Iill. turkampf ")
für eie vorschrieb t
[translation]
da8 verstäikta staatliche Aufsioht.reoat über die Iirch4,
[translation]
die EineAg\Ulg des Geb%auoha der kirchlichen Diezipli.na.:
rgewa1t gegen die Oei.etli.ob.e un,d Lai.en ,
[translation]
das Einepruc!i&recnt. der Qberpriaidenten für die .ln.te.ll~
von Geistllohen ,
[translation]
dae I1osterges8t$ , da. die Au1l5.ung aller l1ostergenOB881lScha:
rten binnen' 1Ionate ve~e ,
[translation]
d..ae B.elohsgese:tz über die Einführung dar Zi"t'il.ehe und
Ti.~e andere Oe.e~z8 ve~cht8n einen Y&ndel im Sinne Biamarcke
herbeizuführen •
[translation]
Ein. erb1tter"ter):ampt der Xatholi.ken der ganzen. Wel.t mit
stärkster Unterstützung da. Pq-lJts8 Plus U entbrannte.
[translation]
Blssarck ~8Bte das rehlschlagen seiner Kassnahmen ein••
hen. Die Verhandl.ungeD mit d_ P~.t Leo XIII, der nach. dem
Tode von. Piua n im Vatikan regierte J führten zum völllgan
Abbau. der Kai - und der übrigen Ge.atze in PraU88eJ'l •
[translation]
Die religiöse Unduldsamke1 t sei t:1Ct8 neben (U'Uieren Fo18en
da_ ~!lamaen von Aberglauben , von religiösen Fanatismus
( Attentat auf Bismarok ) und einen Answanderungetaumel bei der
d8UtBoh~ Bevölkerung •
[translation]
"Die häUfigen Kondl.1cht:e aei.en ein Wink des Himmela
nao.h dem Borden zu ziehen" war der fanatiache Ruf dar zum
Aberglauben neigenden Bevölkerung der östlichen Gebiete
Preus.ans •
[translation]
Polen wurde als ein Eldorado angaeeben und 'raueende von
Deu.teohen wanderten nach Amerika und naoh ••• Polen •
[translation]
[Seite 13]
[page 13]
Da. Ane1nanderreihen von Namen in meiner ~sammenstellung
haben obige Gedankenaplltter und Gedankenverbindungen
geformt .
[translation]
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
[translation]
Dooh woran ich in erater L~. dachte war, dass
dieBes 19. Jahrhundert, da. Zeitalter da. Dampfes und. in
dar 70lce dar ElektriBität , das Zeitalter der ~ortBchreitenden
Technik und da. Verkehre such e1n grösstes Negativum
mit .ich brachte, Dämlioh r das·Zeital:ter da. KaterialiBmUa",
dss " Stofflichen " - wenn ~ch mioh 80 .aedrUoken darfheraufbesohworen
, das den )(enachen beherraoh't und das ihm
aein menschliches, ethisohes "'UMaNnt da. Erdendaseina
unter den Il'üasen wegzog . Da. Fundament, auf dfti der" lIoderna"
lIenach aein LebenagebäUde aufrichtet let wackelig , entbehrt
eines :festen Ra11;s . Ieh denke d&ran , das. dem "modernen"
lIensQ'hen das Bewus8tsein vollends verloren ging t dase er
ein Geschöpf Gotte. , ein Kind Gottes und keine Kreatur Gottes
let . Er ist eine Nwraer einer g%OSS8n Zahlenreihe geworden
E~ baut rast ausschlies8lieh an einem Bau 5Us8erhalb seine8
geistigen sittlichen Ichs • Waa er sieht und wal er zu seben
wünecht let seine materielle Baale • Er übersieht al1mählich
voll und ganz, , dase ea zu: seiner wiohtigsten und vornehmsten
Aufgabe gehört und zu seiner Kission auf Erden gehör t an
dem Zuetandekommen eine. Gotteereiche tu arbeiten, welches
er zu gestalten , zu formen ilUltand.' 1st dank dee in ihm
eingepflansten göttlichen Funksn und dank der in ihm von
aott verankerten ewigen Werte , die ihn zur Krone der
SchöpfUng machen
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Der'" moderne H KeDBoh echaut auf das Materiel1a 1
das Sterbliche in sioh und um .ich • Er wird allaähllch blind
für die unsterblichen Werte • Ich denke daran , und at&11e die
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Frage , waB die pol1~i8ohen und wirtschaftlichen Mächte, die
d«l modernen Menschen r egieren 'für ihn tun , an ibm vollziehen?
J'i.Lr sie l.st der lleusch eine lhlbrik in einer forteohrei tendeD
Statistik . Die bedeutendsten Naman .erden in Veröffentlichungen,
in Büchern den kommenden Geschlechtern r8stgehalten und sle
bleib on ia Gedächnis der k enden Geschlechter nur solange
haften , bis ele von anderen Mensohen abgelöet werden, die ihnen
eine vorteilhaftere materielle Exist8n3 bieten •
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Die Namen der Mehrzahl dar" Inode.rnen " lriensohen
Bind für die Nachkommensohaft eine leblose Attrappe, ein N~e
ohne " Schall und Rauch" • Nicht der einzelne Mensch 1st wiohtig
-für ele , höchstena beachten sle noch den Stand , das Vo:Lk ....
Der Xlnzelne gerät vollends in Verg ••• enheit.
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XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
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Ich reihe hier in der B1.bliothek 11 Genealeg1.cal
Sooie~ o~ Th& Church of Jesus Christ . r Letter D~
Saint." »amen an .amen und. der eina.elne Mensch lebt wieder
aul. ltinter dem .amen und der .Berufaangabe bli.ckt IIlich eine
lebende Seele , ein Geaohö}llf Ootte:a an, das ein Gott 81tnlichea
.&D:tli tz trägt Ju.a dem Numm.erndaaein wird der )(enseh erweckt.
Der liame ist nur ein ä\lsseres Gewand , das ein imDt.erwährend.es
Leben in sich schliesst • N~cht Tod und VergessenheLt , sondern
Kenschen , die JeBUB von Wazareth erlö.te leben bier in dieaer
E1bliothek ~ter • Nicht die irdische materielle Existenz wird
lebendig , sondern der Ilenach. al. eine unsterbliche Seel.e ruckt
in den Vordergrund des Interesse. •
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Hier JtOllllllt Jd.r gana z~ BewuBs'.ein t dus ein )(ensch
nicht nur ein~beitstier war
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Das ist der Grund J der einen Sinn meiner Arbeit
verle:1ht.
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loh denke daran t das. ein lIenaoh ein Kind Gottes ist •
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Er erh§l t Leben und pflanzt 88 weiter. Br propft in seinem
irdisohen Dasein Zlfe1ge sm Lebensbaum das Vensohengsechleohta.
Ioh reihe in .einer Zueammenstellung nioht Iamen an Hamen
ohne .. Schal1 und Rauch .. • Ich reihe Leben an Leben • Eine
EhrfUroht er1'üllt mich und ioh d.uce , das. jeder, dar in
diesem von mir hergestellten Buche in der B~bl1othak
nach seinen Ahnen forscht von gl '~icher EhrfU.roht erf'ül.lt iet,
wie ich "' DaB ist der erhabandete Grund die.er ZUBaJDlll:enst'el1.ung
in :SUch-torm
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Leben hört n1.oht auf ! Leben wird ellP:tangen und
weiter geleitett
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Ba 1st das ununterbrochene ewige Bindeglied
zwischen Oott und Kanseh •
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R1.er , :in die.er lIiblle thek wird der ni.n:a:er~
hörende ewig pulsierende St~ de. menschlichen Lebens allen
zum Eawu.s.tsein gebracht.
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Dr. U:aria Cremer
Sal.t Lake CitT 19 March 1958
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